freilaufende Wisent Testherde

Freilaufende Wisent Testherde

Zunächst wird sich die Testherde rund zwei Jahre lang im Gelände des späteren Schaugeheges aufhalten und an die Juralandschaft gewöhnen. Danach wird sie sich für ca. 3 Jahre in einem angrenzenden ca. 100 ha grossen Gebiet aufhalten können, das elektrisch eingezäunt ist. Durchfahrten und Durchgänge stellen sicher, dass dieses «Auswilderungsgehege» für Fussgänger und Forstfahrzeuge weiterhin normal benutzbar bleibt. Nachdem sich die Wisente mit den Gegebenheiten des Juras vertraut gemacht und eine stabile Raumnutzung entwickelt haben, wird der Zaun nach ca. drei Jahren entfernt. Nun kann sich die Test-Herde auch in den angrenzenden Wäldern der ersten Jurakette aufhalten. Aufgrund der Erfahrungen anderswo erwarten wir ein ungefähres Streifgebiet vom Riedgraben bis zur Röti.

Dank GPS-Halsbändern ist der Aufenthaltsort der Herde immer bekannt. Das Befinden der Tiere und die soziale Struktur der Gruppe werden in der Regel täglich im Feld überprüft. Die Begleitforschung untersucht Nahrungswahl, Verhalten der Herde gegenüber Menschen, Vieh und Einrichtungen aller Art. Allfällige Wildschäden werden systematisch dokumentiert und den Betroffenen abgegolten. Dies gilt auch für Mehraufwände infolge der Wisente. Zudem wird untersucht, wie das Verhalten der freilebenden Wisente gezielt beeinflusst werden kann. Insbesondere ist zu klären, ob und wie die Wisente von Flächen ferngehalten werden können, auf denen sie grossen Schaden stiften könnten. Die Wisent-Testherde wird den rechtlichen Status einer «freilaufenden Herde im Besitz des Vereins Wisent Thal» haben und nicht denjenigen von ausgesetzten Wildtieren. So wird der einfache Zugriff des Vereins auf die Tiere und die Haftung sichergestellt.