Geburt des ersten Wisentkalbs im Solothurner Jura

In der Nacht auf den 4. Juli wurde das erste Wisentkalb im Gehege auf der Sollmatt, Welschenrohr, geboren. Es handelt sich sogar um die allererste Wisentgeburt im Solothurner Jura seit rund 1000 Jahren. Gekalbt hat die jüngste der drei Kühe, die mittlerweile vier Jahre alt ist. Beim Kalb handelt es sich um ein Weibchen.

Wisente sind grundsätzlich sehr scheue und sanfte Tiere. Werden sie aber gereizt oder beim Schutz der Jungtiere gehindert, können sie wie andere Rinder auch gefährlich werden. Deshalb ist es wichtig, einen grossen Abstand von über 50 m zu den Wisenten und insbesondere zum Kalb zu halten. Damit erhalten die Wisentherde und das Kalb auch die nötige Ruhe. Hunde dürfen nur an kurzer Leine und in gebührendem Abstand ins Gehege genommen werden. Die Einhaltung der Verhaltensregeln (siehe Box) ist zurzeit besonders wichtig!

Aufgrund der Weitläufigkeit des Geheges und dem hohen Waldanteil ist es vermehrt schwierig, die Tiere auf eigene Faust auszukundschaften und zu beobachten. Wir empfehlen deshalb die Teilnahme an Führungen. Diese Führungen werden vom Wisent-Ranger Benjamin Brunner und von ausgebildeten Wisent-Guides geleitet und können über den Naturpark Thal gebucht werden (www.naturparkthal.ch/wisent).

Seit dem 3. November halten sich Wisente auf der Sollmatt in Welschenrohr im 50 ha grossen Gehege auf, das frei betreten werden kann. Bei den Tieren handelt es sich mittlerweile um einen vierjährigen Stier, drei Kühe in einem Alter zwischen vier und sechs Jahren, ein letzt- und nun ein diesjähriges Kalb. Dieses Gehege umfasst rund 37 ha Wald und 13 ha Wiesen und Weiden.

Ziel des Projektes ist es, mit einer Wisent-Testherde in einem rund 100 Hektaren grossen Gebiet zu untersuchen, ob der im Mittelalter ausgerottete Wisent heute als Wildtier im Jura tragbar ist. Der Versuch im Gehege dauert fünf Jahre. Das Testgelände gehört der Bürgergemeinde Solothurn und dem Landwirt und Wisent-Ranger Benjamin Brunner und ist für die Dauer des Versuches eingezäunt. Es wird während der Projektzeit weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt und der Zugang für die Öffentlichkeit wird nicht eingeschränkt.

Auskunft:

  • Otto Holzgang, Projektleiter Wisent Thal, 079 749 36 88
  • Stefan Müller-Altermatt, Präsident Verein Wisent im Thal, 076 332 15 26
  • Benjamin Brunner, Wisent-Ranger, 077 442 90 88

 

Verhaltensregeln im Wisent-Gehege

·         Bleiben Sie auf den Wegen.

·         Führen Sie Hunde an der Leine (ausser in Gefahrensituationen).

·         Wenn Sie Wisente antreffen, bleiben Sie ruhig und behandeln Sie die Tiere mit Respekt:

o    Halten Sie mindestens 50 m Abstand zu den Wisenten.

o    Lassen Sie die Tiere ihren Weg gehen und geben Sie ihnen genug Platz.

o    Bedrängen Sie die Tiere nicht und laufen Sie ihnen nicht hinterher.

o    Kehren Sie direkt um, wenn Wisente auf dem Weg in Ihre Richtung laufen.

o    Halten Sie grossen Abstand zu den Kälbern – Wisentkühe schützen ihre Jungen.

·         Vergrössern Sie den Abstand zwischen Ihnen und den Wisenten, falls ein Wisent

o    Sie anstarrt und den Kopf schüttelt

o    Sie anstarrt und mit den Hufen scharrt

o    oder den Kopf senkt und sich in Ihre Richtung bewegt.

·         Vergrössern Sie die Distanz unaufgeregt, langsam und drehen Sie den Wisenten nicht den Rücken zu.

·         Das Füttern der Wisente ist nicht erlaubt.

 

Unsere Medienmitteilung finden Sie hier.